Normalerweise ist die Große Straße 2 in Langwedel vor allem ein Ort, an dem die Menschen ihre Einkäufe erledigen. Doch am Sonntag ist der Parkplatz der verschiedenen Geschäfte durch ein anderes Publikum besetzt worden. So fand dort zwischen über mehrere Stunden der alljährliche Feuerwehrtag der Gemeinde Langwedel statt. Anlässlich des 125. Geburtstages übernahm in diesem Jahr die Ortsfeuerwehr in Langwedel die Ausrichtung.
Für die Institution ist es eine gern genommene Möglichkeit, sich zu präsentieren. „Wir machen das zentral im Ort, damit wir viele Zuschauer gewinnen. Öffentlichkeitsarbeit schadet nicht, jeder braucht Nachwuchs“, bekräftigte Christof Dathe, Pressesprecher der Gemeindefeuer Langwedel. Deshalb betrieb die Hilfsorganisation an diversen Ständen fleißig Werbung. Hierbei versuchte die Feuerwehr auch am Ansehen zu arbeiten. „Die wenigstens Menschen wissen, dass wir das freiwillig und ehrenamtlich machen“, meinte Dathe. Zur Unterhaltung für Kinder und Jugendliche baute der Veranstalter zudem eine Hüpfburg auf, Stimmung brachte die FMC Showband Verden rein.
Im Mittelpunkt standen aber natürlich die Feuerwehrleute der Gemeinde. Sowohl Jugendfeuerwehr als auch die Einsatzabteilung der Erwachsenen traten in Wettkämpfen gegeneinander an. Nicht wie noch bei manchen Gemeindefeuerwehrtagen in den Vorjahren gab es auch mehrere Aufgaben, die zu bewältigen waren. Der Nachwuchs führte im A-Teil einen Löschangriff durch – allerdings ohne Wasser. „Das ist zu gefährlich für sie“, sagte Dathe. Der sogenannte B-Teil beinhaltete für sie einen Hindernislauf in der Nähe des Parkplatzes durch die Marsch. Die Aktiven simulierten einen Löschangriff mit Wasser. Sie stellten sich zudem einer Fahrübung, für die zahlreiche rote Einsatzautos vor Ort waren. Darüber hinaus waren ihre Fähigkeiten bei einem „Kuppelcontest“, so Dathe, gefragt. Hierbei bestand laut dem Pressesprecher die Herausforderung darin, Saugschläuche auf Geschwindigkeit aneinanderzufügen.
Um optimal vorbereitet zu sein, arbeiten die Ortsfeuerwehren im Vorfeld schon frühzeitig auf den Gemeindefeuerwehrtag hin. „Wir fangen zwei, drei Monate vorher an zu üben – zwei- bis dreimal die Woche“, beschrieb Yannik Grubner, der seit neun Jahren in der Ortsfeuerwehr Etelsen aktiv ist. Die Aufgaben am Gemeindefeuerwehrtag in Langwedel bezeichnete er als „anstrengend“, da der Zeitfaktor eine große Rolle spielt. Hierdurch bekämen die Wettkämpfe einen realistischen Charakter. „Das ist sehr einsatznah dargestellt“, beschrieb der 19-Jährige. Grundsätzlich steht er der alljährlichen Veranstaltung positiv gegenüber. „Man sieht Bekannte, kann quatschen. Miteinander ist immer gut.“
Auch das Gegeneinander lief auf einer harmonischen Ebene ab. Sicher gebe es einen Wettkampfgeist, so der 19 Jahre alte Feuerwehrmann. Dieser unterliege allerdings dem Spaß, beobachtete Dathe.
Die Bewertung der Wettkämpfe war Aufgabe der 13 anwesenden Wertungsrichter aus dem Landkreis Verden. Einer davon hieß Rene Braber. Er gehört zur Feuerwehr in Oyten, bei der er mehrere Tätigkeiten ausübt. Aufgrund seiner Gruppenführungserfahrung besitzt er die Qualifikation, um diesen ehrenamtlichen Job als Wertungsrichter ausüben zu dürfen. „Man muss ja wissen, wovon man redet. Als Grünschnabel kann man nichts erzählen“, berichtete der 51-Jährige und gab einen Einblick in seine Arbeit. „Wir stoppen die Zeit, schauen ob alles richtig umgesetzt wird. Dafür gibt es Richtlinien.“ Hierfür sei er „fünf- bis sechsmal im Jahr“ unterwegs. Gute Chancen auf den Sieg hätten die Teams der Ortsfeuerwehren, die schnell, aber auch möglichst fehlerfrei agieren.
Die Ortsfeuerwehr Langwedel hat beim Gemeindefeuerwehrtag mehrfach triumphiert. Neben der Langwedeler Jugendfeuerwehr, die vor dem zweitplatzierten Team aus Etelsen-Holtebüttel sowie dem Dritten aus Cluvenhagen landete, gab es auch im Erwachsenenbereich einen Sieg. Denn hier sicherte sich Langwedel 2 den ersten Platz. Hierfür bekam die Ortsfeuerwehr den Wanderpokal überreicht. Weil das Team auch beim Kuppelcontest am schnellsten war, gab es zusätzlich den Jubiläumspokal. Zweiter beim Wettkampf auf dem Parkplatz in Langwedel wurde die Ortsfeuerwehr Völkersen. Dahinter rangierten die Teams aus Daverden und Holtebüttel. Den fünften Platz belegte Langwedel 1 – vor Schlusslicht Etelsen.
Text: Achimer Kurier / Foto: Dathe, Feuerwehr
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